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Venedig(satire): Die Nachricht schlug ein wie ein Schockwellen-Wellenreiter in der Kunstwelt: Ein zerschnittenes Meisterwerk kehrt nach Venedig zurück! Ein Vasari-Gemälde, aus Einzelteilen zusammengesetzt, wie ein Ikea-Regal für den gehobenen Geschmack. Ist das etwa ein Triumph der Kunstgeschichte oder doch nur ein grotesker Beweis für die menschliche Fähigkeit zur Selbstzerstörung?
Man stelle sich vor: Ein zerrissenes Meisterwerk, zerteilt in unzählige Fragmente, verkauft auf dem Antiquitätenmarkt. Diese Stücke, einst Teil eines harmonischen Ganzen, nun verstreut wie Spielzeug in einem Kinderzimmer, das nach dem Besuch der Großmutter aussieht. Und nun, nach einer „Schnitzeljagd“, die eher wie eine Suche nach dem Heiligen Gral aussah, ist das Vasari-Gemälde (fast) wieder vollständig. Ja, (fast) vollständig! Denn natürlich fehlen noch ein paar Teile. Fragmente, die wie die fehlenden Zähne eines Lächelns, wie ein Zahnstocher in einem Schnitzel, wie die fehlende Socke im Wäschekorb, den ästhetischen Gesamteindruck stören. Aber die Kunstwelt jubelt, das Meisterwerk ist gerettet! Ja, gerettet! Wie eine Katze, die nach dem Sturz aus dem fünften Stock unverletzt auf dem Bürgersteig landet, wie ein Politiker, der nach einem Korruptionsskandal wiedergewählt wird, wie eine Pizza, die nach dem Sturz in den Abfalleimer noch gut aussieht. Das zerrissene Vasari-Gemälde ist (fast) wieder da und damit ist alles wieder in Ordnung.
Natürlich, ein paar Teile fehlen, aber das ist doch nicht schlimm. Schließlich leben wir im Zeitalter des Imperfekten, der digitalen Glitches, der fehlenden Teile, des „good enough“. Wollen wir wirklich alles perfekt haben? Ein perfektes Leben, ein perfektes Kunstwerk, ein perfekter Mensch? Nein, das ist doch langweilig! Wir brauchen Imperfektion, wie ein Spruch auf einem T-Shirt sagt: „Ich bin nicht perfekt, aber ich bin limitiert“. So ist auch das zerrissene Vasari-Gemälde: Ein Beweis für die menschliche Unvollkommenheit, die Fragilität der Kunst und die Suche nach dem „good enough“. Und vielleicht ist es gerade diese Unvollkommenheit, die das Vasari-Gemälde so einzigartig macht.
Falsch, ist es nicht so, dass wir Menschen ständig versuchen, unsere Vergangenheit zu reparieren, unsere Fehler wieder gutzumachen, unsere Lücken zu füllen? Und genau das macht das zerrissene Vasari-Gemälde so faszinierend: Es spiegelt unsere eigene Suche nach Ganzheit, nach einem unzerbrochenen Ich, wider. Und wer weiß, vielleicht ist das zerrissene Vasari-Gemälde ja gerade deshalb so wertvoll, weil es uns an unsere eigene Fragilität erinnert. Denn, ist es nicht so, dass wir alle, so perfekt wir auch sein wollen, am Ende doch nur ein Puzzle aus unzähligen Teilen sind? Und vielleicht ist es genau diese Unvollkommenheit, die uns ausmacht? 😉 Mit einem Augenzwinkern, dein Satiriker des Vertrauens.
