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Frankfurt (satire): Die Frankfurter Buchmesse – ein Ort der Erkenntnis, des Wissens, des literarischen Austauschs und natürlich auch des Datendiebstahls! Ja, Sie haben richtig gehört, denn in diesem Jahr ist die Buchmesse nicht nur ein Fest der Buchstaben, sondern auch eine riesige Datenschleuder, die unsere persönlichen Informationen gierig aufsaugt und in die digitalen Tiefen des Silicon Valleys spuckt.
Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, eine Frau, die mit so viel Stolz auf die Bücherwelt schaut, als hätte sie selbst ‚Faust‘ verfasst, hat dieses Jahr mit bemerkenswertem Eifer einige Tech-Giganten in die Mangel genommen. Ihre Anklage: ‚Der größte Datenklau der Geschichte‘!
Doch halt, liebe Leserin, lieber Leser, bevor Sie Ihre Facebook- und Instagram-Konten löschen und sich in ein klosterähnliches Offline-Dasein flüchten, lassen Sie mich Ihnen etwas über diese Datenschleuder erzählen. Denn der digitale Abgrund, der uns hier erwartet, ist nicht nur tief, sondern auch unergründlich.
Stellen Sie sich vor: Sie schlendern durch die Hallen, bewundern die neuesten Bücher, kaufen ein paar Exemplare – und Zack! Sie haben sich digital ausgeliefert. Jedes Buch, das Sie in die Hand nehmen, jeder Stand, an dem Sie verweilen, jede Tasse Kaffee, die Sie am Messestand schlürfen, wird akribisch aufgezeichnet und in die Server der Tech-Giganten geschickt. So wird aus Ihrem Besuch auf der Buchmesse eine digitale Lebensgeschichte, die auf den Bildschirmen von Algorithmen analysiert und in personalisierte Werbung umgewandelt wird.
Sie kaufen also ein Kochbuch? Schon bekommen Sie Anzeigen für Kochkurse, Toaster und Lebensmittel-Lieferdienste. Sie lesen ein Buch über Reisen? Kaum bestellt, flattern Ihnen Angebote für Flüge, Hotels und Reiseführer ins Postfach. Und wenn Sie ein Buch über die digitale Revolution kaufen? Tja, dann werden Sie wohl für den Rest Ihres Lebens mit Pop-ups und Bannern von Big Tech bombardiert, die Ihnen erklären, wie man digitale Produkte verkauft – ironischerweise natürlich ohne Ihnen zu erklären, wie Ihre eigenen Daten benutzt werden.
Es ist ein Kreislauf, aus dem es kein Entkommen gibt. Die Buchmesse ist der perfekte Ort, um Daten zu sammeln, denn sie versammelt Menschen, die sich für Bücher interessieren, und das bedeutet: Menschen, die sich für Wissen, für Bildung und für Ideen interessieren. Mit anderen Worten: Menschen, die empfänglich sind für die Botschaften der Werbeindustrie, die uns Tag für Tag mit digitalen Lockrufen beschießt.
Doch es gibt Hoffnung! Es gibt Wege, sich diesem digitalen Datenraub zu entziehen. Sie können zum Beispiel ein Buch über die Geschichte der Buchdruckerkunst kaufen. Das ist so langweilig, dass es selbst die lernfähigsten Algorithmen abschrecken wird. Oder Sie kaufen ein Buch über den Lebenslauf von Roberto Saviano, dem Autor von ‚Gomorrha‘. Das ist so gefährlich, dass selbst die mutigsten Datenkraken sich vor dem Zugriff scheuen werden.
Oder – und das ist meine persönliche Empfehlung – Sie können sich einfach ein Buch aussuchen, das Ihnen gefällt, und es dann ganz altmodisch, mit einem Bleistift, auf Papier lesen. Das ist zwar ein bisschen altmodisch, aber so sind Ihre Daten wenigstens sicher.
Und jetzt, liebe Leserin, lieber Leser, schalten Sie Ihren Laptop ein und besuchen Sie die Website der Buchmesse. Nur nicht vergessen: Löschen Sie danach Ihren Browser-Verlauf!
😉 Mit einem Augenzwinkern, Ihr Satiriker des Vertrauens.
