Strahlen-Paranoia:
Die Welt der elektromagnetischen Wellen und unser strahlendes Dasein

Es gibt zwei Arten von Menschen auf dieser Welt: Die, die sich jeden Tag die Frage stellen, ob das Handy neben dem Kopfkissen sie langsam zu einem gebratenen Hähnchen verwandelt, und die, die sich keine Gedanken machen, weil sie glauben, dass ihr Aluhut sie vor allem schützt. Die Wahrheit? Es gibt gute Nachrichten – solange du dein Kopf nicht als Glühbirne in der Lampe verwenden kannst, bist du auf der sicheren Seite. Also, entspannt euch mal!

Aber lass uns die Sache ernsthaft (na ja, halb ernst) angehen: Künstliche Strahlung! Sie umgibt uns alle. WLAN, Bluetooth, Handystrahlung, Mikrowellen, der Toaster – in den letzten Jahren hat sich unser Leben so sehr digitalisiert, dass es fast unmöglich ist, irgendwohin zu gehen, ohne von einer Welle oder einem Strahl gestreichelt zu werden. Wir schwimmen im elektromagnetischen Ozean, und manchmal fühlt es sich so an, als würden wir bald eine eigene Strahlen-Kategorie in der Natur entwickeln. Menschen – die neuen Glühwürmchen!

Früher war die Strahlung noch gesund
Zurück in die „gute alte Zeit“, als Strahlung noch in Röhrenfernsehern wohnt und deine Oma wahrscheinlich dachte, dass Strahlung etwas ist, das nur Astronauten betrifft. Kein WLAN, kein Bluetooth und keine Ahnung, dass der Mixer in der Küche auch Teil eines globalen elektromagnetischen Verschwörungsplans sein könnte. Heute sieht die Sache anders aus: Du kannst nicht mal mehr einen Schritt aus dem Haus machen, ohne dass dein Handy verzweifelt nach einem Signal sucht und dir mitteilt, dass das WLAN von „Steffi’s Gastnetz“ gerade so stark ist wie ein nasser Putzlappen.

Aber hey, keine Sorge! Die Forscher und klugen Köpfe da draußen versichern uns, dass die Strahlung, die uns umgibt, völlig harmlos ist – na ja, zumindest so harmlos wie eine kleine Dosis Mikrowellenstrahlung auf der niedrigsten Stufe. Und wenn es mal zu viel wird, kühlt der Körper die erhitzten Zellen einfach wieder ab. Wer braucht schon eine Sauna, wenn du einfach nur das Smartphone in der Hosentasche lassen kannst?

SAR-Werte und andere kryptische Buchstabensuppen
Natürlich, um uns zu beruhigen, gibt es das wunderbare SAR-System. „Spezifische Absorptionsrate“, falls du dich je gefragt hast, wofür diese kryptische Abkürzung steht. Die Idee dahinter ist einfach: Je niedriger der SAR-Wert deines Geräts, desto weniger wirst du beim Telefonieren oder Surfen langsam aber sicher gebraten. Der gesetzlich festgelegte Höchstwert beträgt 2 Watt pro Kilogramm. Das klingt erstmal nach wenig, aber wenn du dir vorstellst, dass diese Wattzahl konstant in dein Gehirn oder auf deine Haut prallt, während du versuchst, das neueste Katzenvideo auf Instagram zu liken – dann fragst du dich vielleicht schon, ob der blaue Engel, der für besonders strahlungsarme Smartphones vergeben wird, dir auch Flügel verleihen könnte.

Und was tun wir dann? Kaufen wir ein Handy mit dem niedrigsten SAR-Wert? Ja klar! Aber mal ehrlich, nach dem dritten Smartphone-Wechsel in zwei Jahren, nur um das “strahlenärmste Gerät der Woche” zu ergattern, wirst du merken, dass es keine Rolle spielt, solange du eh die meiste Zeit mit einem Toaster unter dem Arm durch die Gegend läufst.

Mikrowellen und ihre Geheimnisse
Apropos Toaster und Mikrowellen: Diese kleinen Geräte sind wahre Strahlungshelden. Da denken wir uns: „Ach, ich stelle das Essen da rein und nach zwei Minuten ist es heiß!“ Was wir nicht sehen: Die Mikrowelle schickt ihre kleinen Wellen durch dein Essen und macht es so heiß, dass selbst deine Zunge schreien möchte. Aber keine Sorge, die Mikrowellenstrahlung macht keine Zellen kaputt – zumindest nicht, solange du nicht versuchst, in der Mikrowelle zu schlafen. Und wer würde das tun? Genau. Niemand. Hoffentlich.

Wie sicher ist „sicher“ wirklich?
Strahlung kann man nicht sehen, nicht riechen und nicht fühlen – das ist einer der Gründe, warum sie so beunruhigend sein kann. Je mehr du dich in der Materie vertiefst, desto mehr fühlst du dich wie ein Detektiv, der versucht, den „Strahlenmordfall“ aufzuklären. Auf der einen Seite sagen dir Wissenschaftler, dass all diese Strahlung absolut sicher ist. Auf der anderen Seite siehst du, wie Menschen anfangen, in Alufolie eingewickelte Hüte zu tragen, um sich zu schützen. Und das nicht nur als Karnevalskostüm.

Doch das Wichtigste ist: Wissenschaftliche Studien haben bisher keine klaren Beweise dafür gefunden, dass unsere Alltagsstrahlung in den erlaubten Dosen wirklich gesundheitsschädlich ist. Zumindest nicht mehr, als sich zu lange in der Sonne zu braten oder mal eben eine 5-Minuten-Mikrowellenmahlzeit zu genießen, die eher wie Lava schmeckt.

Der „grüne“ Strahlenritter – Smartphones und Umweltengel
Wenn du auf Umweltbewusstsein und Gesundheit stehst, dann wirst du den „Blauen Engel“ lieben. Dieses Umweltzeichen gibt es nicht nur für besonders stromsparende Geräte, sondern auch für Handys mit geringem Strahlungsausstoß. Das klingt erstmal gut – so wie Bio-Obst im Supermarkt. Aber wie oft hast du schon ein Handy gekauft und gesagt: „Oh, ich habe diesen Strahlen-Killer wegen seines geringen SAR-Werts gekauft!“ Wahrscheinlich nie. Wir wollen schicke Handys mit tollen Kameras und ultrascharfem Display – und wenn der SAR-Wert passt, ist es nett, aber nicht der Kaufgrund. Wie viele von uns checken beim Kauf eines Smartphones wirklich die SAR-Werte? Also, außer du bist ein Strahlen-Ninja.

Was ist mit der Zukunft? Strahlen wir bald alle?
Und jetzt stell dir mal vor, wo das Ganze in 50 Jahren hinführt. Der Science-Fiction-Schreiber in mir sieht es schon vor sich: eine Welt, in der Menschen durch ihre Strahlungssignatur identifiziert werden. Das Handy ist dann nicht mehr das Problem, sondern wir selbst sind wandelnde WLAN-Router. Und wir werden nicht nur leuchten, wenn wir gut drauf sind, sondern durch Strahlenfarbwechsel auch unseren Gemütszustand anzeigen. Stell dir die Dating-Apps der Zukunft vor – „Dieser Mensch strahlt auf 5G-Niveau, perfekt für dein nächstes Candlelight-Dinner!“ Und falls der SAR-Wert deines Dates zu hoch ist, na ja, dann weißt du, dass die Beziehung wahrscheinlich heißer wird, als du es geplant hast.

Bis dahin bleiben wir aber vorerst in der „realen“ Welt. Die, in der wir uns mit Handystrahlung, WLAN-Routern und Bluetooth-Kopfhörern umgeben, ohne dass wir uns wirklich Sorgen machen müssen – es sei denn, du steckst deinen Kopf in die Mikrowelle.

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