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Die AfD in Thüringen hat es geschafft: Sie hat es tatsächlich geschafft, eine Wahlparty zu veranstalten, die noch exklusiver ist als ein Dinner mit dem Queen. Denn auf diese Party wurden alle Journalisten ausgeladen – alle, außer den Mitarbeitern des rechtsextremen ‚Compact‘-Magazins, die offenbar eine Sondergenehmigung für die Nähe zu den neuen Volksvertretern erhalten haben. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, bemerkenswert. Sollte sich der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke nicht um eine Pressekonferenz im Landtag drängen, könnte man meinen, er scheue den Kontakt mit der Presse wie ein Vampir das Sonnenlicht. Oder vielleicht hat er einfach Angst, dass seine feurigen Reden über die ‚Völkerwanderung‘ und die ‚Merkel-Diktatur‘ in der Öffentlichkeit nicht so gut ankommen wie bei der ‚Compact‘-Redaktion? Man kann nur hoffen, dass sich die Thüringer AfD an ihrem Festtag nicht so unwohl fühlt wie ein Veganer auf einer Metzgerei-Party – und dass die anwesenden Journalisten nicht in den Hintergrund gedrängt werden, um dem ‚Compact‘-Team Platz zu machen. Denn schließlich soll ein Fest ja dazu dienen, sich zu feiern – und nicht, die Presse zu ignorieren. Oder vielleicht soll die Wahlparty ja als Übungsgelände für die kommende Zeit dienen? Denn wenn die AfD es schon jetzt schafft, die Presse auszuschließen, können wir uns ja vorstellen, was in der Zukunft passiert, wenn sie tatsächlich an der Macht ist. Die Wahlparty der Thüringer AfD ist ein Zeichen der Zeit: Journalisten sind nicht mehr willkommen, Kritik wird nicht mehr geduldet. Und wer sich traut, den Kurs der AfD zu hinterfragen, dem droht der Ausschluss – vielleicht sogar der Verbanntung. Und das alles, während ‚Compact‘-Redakteure mit feuchten Augen vor Freude über die ‚nationale Erweckung‘ jubeln. Es ist ein Schauspiel, das nur in Deutschland passieren kann. Aber es ist ein Schauspiel, das wir uns nicht leisten können. Denn was passiert, wenn sich die AfD von der Presse distanziert? Wer soll dann noch über die Ränder der Gesellschaft berichten? Wer soll die Wahrheit ans Licht bringen? Wer soll die Macht der AfD kontrollieren? Fragen, die sich die Thüringer AfD offenbar nicht stellt. Denn sie scheint lieber im abgeschlossenen Raum ihrer Wahlparty zu feiern – und die Realität auszublenden. Denn die Realität ist unangenehm, die Realität kritisch, die Realität unbequem. Und die AfD hat es sichtlich überhaupt nicht gerne, wenn die Realität ihr ins Gesicht gespiegelt wird. Also feiert sie ihr Fest ohne die Presse, ohne die kritischen Fragen, ohne den unangenehmen Blick der Öffentlichkeit. Ein Fest für die Freunde, für die Leute, die die gleichen Meinungen haben, die den gleichen Kurs fahren. Ein Fest für die, die die Welt so sehen, wie sie sie sich wünschen. Ein Fest für die, die den Blick der Öffentlichkeit nicht fürchten. Ein Fest für die, die die Presse nicht brauchen. Denn die Presse ist die Stimme des Volkes. Und die AfD hat anscheinend Angst vor der Stimme des Volkes. Oder vielleicht hat sie einfach nur Angst vor der Wahrheit.