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Volkswagen, einst das Sinnbild deutschen Ingenieurskunst und der verlässlichen Wertigkeit, steht nun vor einer Transformation, die man treffender mit ‚Verelendung‘ beschreiben könnte. Die Ankündigung, die Job-Garantie zu kippen und Werksschließungen in Erwägung zu ziehen, lässt die Herzen der Volkswagen-Mitarbeiter schneller schlagen – und nicht vor Freude.
Diesen Schritt zu rechtfertigen mit dem Angriff der Konkurrenz aus Fernost, ist so clever wie ein Schachzug, bei dem man dem Gegner den Sieg schenkt, um selbst besser dazustehen. Ja, die Konkurrenz aus China ist aggressiv, doch die eigene, selbstverschuldete Unfähigkeit, sich auf die veränderte Welt des Elektromobils und der Digitalisierung einzustellen, spielt eine mindestens genauso große Rolle. Anstatt den Gürtel enger zu schnallen, werden die Mitarbeiter in Wolfsburg nun als Kollateralschaden eines selbstverschuldeten Blitzkrieges gesehen.
Der Betriebsrat, einst der Held der Arbeiter, kündigt nun Widerstand an. Ein mutiger Schritt, der allerdings die Frage aufwirft, wie lange man den Angriff auf die eigene Existenz mit Protesten abwenden kann, bevor der ‚Volks-Wagen‘ endgültig zum ‚Volks-Trauerwagen‘ wird. Den Aktionären, die wohl auch schon die Folgen des Dieselskandals nicht ganz so einfach verdauen konnten, wird dieser Schachzug gefallen. Der Profit steht über allem, auch über den Werten, die einst Volkswagen ausmachten.
Die Zeiten, in denen die Marke für solides Handwerk und soziales Engagement stand, sind vorbei. Inzwischen sind es eher die Schlagzeilen über Machtkämpfe, Intrigen und die Gier nach Profit, die die Schlagzeilen füllen. Volkswagen hat sich vom ‚Auto des Volkes‘ zum ‚Geiselnehmer der Belegschaft‘ entwickelt. Ein abschreckendes Beispiel für den Niedergang deutscher Werte und die triumphale Rückkehr des Kapitalismus in seiner reinsten Form. Die Frage ist: Was kommt nach Volkswagen? Wird sich die Marke in den Annalen der Geschichte als das letzte deutsche Unternehmen einreihen, das durch blinde Profitgier seine eigene Seele verkauft hat?
