Das Goldfieber:
Wie wir alle zu modernen Goldgräbern werden

Deutschland(satire): Der Goldpreis steigt und steigt und steigt. Er erreicht ein neues Allzeithoch nach dem anderen und lässt die Herzen von Investoren höher schlagen. Und auch die Herzen derjenigen, die eigentlich gar keine Investoren sind, sondern nur einfach ihren Kühlschrank füllen wollen, schlagen schneller. Denn wer weiß, vielleicht wird ja bald alles nur noch mit Gold bezahlt? Vielleicht ist es dann an der Zeit, die eigene Wohnung in einen Goldschatz zu verwandeln, die Kinder mit Goldbarren als Spielzeug auszustatten und die alten Teppiche gegen Goldfäden einzutauschen. “Die Menschen sind verrückt!” rufen die Experten. “Sie denken nur noch an Gold!” Ja, ja, die Experten. Die wissen schon, was gut ist. Sie sitzen ja schließlich nicht jeden Tag in der Schlange vor dem Goldschatz und schauen sehnsüchtig auf die glänzenden Barren. Sie leben ja nicht in einem Land, in dem die Leute ihr ganzes Leben lang von der Armut verfolgt werden, und für die der Goldpreis vielleicht die einzige Hoffnung auf ein besseres Leben ist. Sie haben ja schließlich auch nicht die täglichen Nachrichten im Fernsehen gesehen, in denen die Politiker voller Stolz verkünden, dass sie endlich ein neues Rentensystem gefunden haben: Jeder Bürger bekommt ab sofort einen Goldbarren geschenkt. Jeden Monat. Und die armen Leute jubeln, weil sie endlich ihr Leben genießen können. Und die reichen Leute jubeln, weil sie endlich ihre Goldreserven loswerden können. Die Welt ist eine wunderschöne, harmonische Gesellschaft. Ja, die Experten wissen schon, was gut ist.

Und sie wissen auch, dass Gold nur ein temporäres Phänomen ist. Irgendwann wird es wieder runtergehen. Irgendwann werden die Menschen wieder aufwachen und feststellen, dass sie sich alles nur eingebildet haben. Irgendwann wird alles wieder normal sein. Genau wie in den letzten Jahrhunderten. Genau wie in den letzten Jahrtausenden. Genau wie seit der Zeit, als die Menschen zum ersten Mal angefangen haben, nach Gold zu graben. Und genau wie in den nächsten Jahrhunderten und Jahrtausenden. Gold bleibt Gold. Eine wertvolle Substanz, die immer begehrt sein wird. Und genau deshalb ist es so gefährlich. Es verlockt uns, unsere Vernunft zu verlieren. Es verführt uns, unsere Werte zu vergessen. Es führt uns in die Falle der Illusion, dass wir mit Gold Glück kaufen können. Aber Glück ist nicht käuflich. Glück ist ein Gefühl, das von innen heraus kommt. Und das hat nichts mit Gold zu tun. Gold ist nur ein Stein. Ein glänzender Stein, aber dennoch nur ein Stein. Und selbst wenn der Goldpreis noch höher steigen sollte, wird er uns nicht glücklich machen. Wir werden immer noch die gleichen Menschen sein. Mit den gleichen Problemen. Mit den gleichen Ängsten. Mit den gleichen Sehnsüchten. Nur mit mehr Gold. Und das macht den Unterschied zwischen uns und den Menschen vor Jahrhunderten nicht aus. Wir sind nicht schlauer, nicht klüger, nicht edler. Wir sind nur reicher. Und das macht uns nicht besser.

Gold ist ein Fluch. Es verdirbt uns den Charakter. Es macht uns gierig. Es macht uns egozentrisch. Es macht uns blind für die Schönheit der Welt. Und es macht uns vergessen, dass es im Leben viel wichtigeres gibt als Geld. Aber das wissen wir ja alle, nicht wahr? Wir sind ja schließlich nicht dumm. Wir wissen, dass Glück nicht käuflich ist. Aber warum geben wir dann so viel Geld für Dinge aus, die uns nicht glücklich machen? Warum jagen wir dem Gold hinterher? Warum lassen wir uns von ihm verführen? Weil wir Angst haben. Angst vor der Zukunft. Angst vor der Armut. Angst vor dem Leben. Und diese Angst treibt uns in die Arme des Goldes. Aber wir dürfen uns nicht von dieser Angst beherrschen lassen. Wir müssen lernen, mit der Armut zu leben. Wir müssen lernen, mit der Unsicherheit zu leben. Wir müssen lernen, mit dem Leben zu leben. Denn nur dann können wir wirklich glücklich werden. Und nur dann können wir uns von der Macht des Goldes befreien. 😉 Mit einem Augenzwinkern, dein Satiriker des Vertrauens.

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